Welche Lebensmittel kommen bei Hashimoto auf den Tisch?
Erfahre bei ruut.de, warum die Paleo-Ernährung bei dieser Erkrankung von Vorteil ist – wir geben Tipps.
Hashimoto – was sich wie ein geselliges, asiatisches Brettspiel anhört oder wie eine neue japanische Automarke, ist tatsächlich leider eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die durch das körpereigene Immunsystem hervorgerufen wird. Besonders betroffen von dieser Autoimmunkrankheit sind Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Da die Beschwerden oft mit dem Beginn der Wechseljahre einhergehen, werden diese Entzündung der Schilddrüse und deren Symptome oft fälschlicherweise mit Wechseljahresbeschwerden gleichgesetzt. Erwiesen ist allerdings, dass die Neigung zu Hashimoto oft schon in den Genen angelegt ist. Zwar wird die Krankheit nicht klassisch weitervererbt, allerdings sind Verwandte von Betroffenen häufiger anfällig als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Hashimoto-Thyreoiditis, wie die Krankheit vollständig und korrekt heißt, bildet sich leider sehr selten spontan zurück, sondern zieht häufiger die Notwendigkeit einer lebenslangen Einnahme von Schilddrüsenhormonen nach sich. Zu Beginn der Erkrankung kann es häufig zu den typischen Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion kommen, wie Gewichtsverlust, Haarausfall, Schwitzen und Muskelschwäche. Im weiteren Verlauf der Krankheit kehrt sich das Bild häufig um, und eine Schilddrüsenunterfunktion (= Mangel an Schilddrüsenhormonen) stellt sich mit gegenläufigen Symptomen, wie Antriebsarmut, Gewichtszunahme, Heiserkeit, Gedächtnisprobleme und Müdigkeit, ein. Jedoch lassen sich diese Auswirkungen mit einem bestimmten Ernährungskonzept, mit speziellen Lebensmitteln bei Hashimoto, in Schach halten. Im Gegenteil, mit der richtigen und dauerhaften Umstellung der Ernährung auf beispielsweise das Paleo-Prinzip wird der Körper optimal mit Nährstoffen versorgt, und die möglicherweise erworbene und vorhandene Fitness gehalten. Wichtig ist es jedoch, zunächst auf spezielle Nahrungsmittel, wenn möglich, ganz zu verzichten. Dazu gehören unter anderem:
- zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel
- Getreide (z. B. alle Weißmehlprodukte)
- Soja
- frittierte Speisen
- fettiges Fleisch
- Tomaten
- Paprika
- Kartoffeln (Süßkartoffeln sind aber ausdrücklich „erlaubt“)
- Auberginen
- Hülsenfrüchte
- Milchprodukte
Gerade bei Hashimoto kann eine konsequent weizenfreie Ernährung zu weniger Beschwerden und damit zu mehr Lebensqualität führen: In Weizen ist das Klebereiweiß Gluten enthalten, auf das viele Hashimoto-Betroffene mit einer Unverträglichkeit (= Verdauungsprobleme) reagieren. Leider gibt es kaum noch Lebensmittel, die dieses Getreide nicht enthalten: So befindet es sich beispielsweise in herkömmlichem Brot, in Brötchen, Nudeln, Kuchen, Keksen, Pizza etc.
Darmproblematiken, Allergien und Hautunreinheiten sind oft die Begleiterscheinungen beim Genuss von Milchprodukten, wenn eine Laktoseintoleranz/Milcheiweißintoleranz vorliegt, was häufig bei Hashimoto der Fall ist, da es sich um eine Erkrankung des Immunsystems handelt. Lässt man Milch & Co. weg, stellt sich oft eine sofortige Erleichterung ein. Glutenfreie Rezepte findest Du hier bei unserem gleichnamigen Partner.
Auch Lebensmittel wie Nachtschattengewächse (z. B. Kartoffeln, Paprika, Auberginen) sollten bei Hashimoto vermieden werden, da sie sich mit ihren Verbindungen, den Lektinen und Alkaloiden, an den Darm binden, Verdauungsprobleme verursachen und anhaltende Entzündungen hervorrufen können. Auch bei Tomaten gilt es, sie vom Speisezettel zu nehmen, denn sie tragen ganz offensichtlich zu Entzündungen bei – eine Erkenntnis aus der Behandlung von Gelenkschmerzen und Rheuma.
Lebensmittel bei Hashimoto: Paleo bietet eine gesunde Alternative
Aber wie soll man sich ernähren, wenn die drei Ernährungssäulen Getreide (Weizen), Milchprodukte und Zucker wegfallen? Was können Betroffene noch essen?
Um dem Körper einen ausreichenden Nährstoffgehalt anzubieten, solltest du am besten bei folgenden Lebensmitteln hauptsächlich zugreifen:
- zuckerarme Obst- und Gemüsesorten
- Beeren
- Fisch/Fleisch in Bio-Qualität, andere tierische Erzeugnisse
- Nüsse
- Wurzeln und Knollengemüse
- Saatgut

Alles dies sind Produkte, von denen sich bereits unsere Uralt-Vorfahren (ausschließlich) ernährt haben: Diese in der Steinzeit verfügbaren Lebensmittel bilden die Grundlagen der Paleo-Ernährung, auch „Steinzeit-Diät“ genannt. Dies ist eine weitestgehend naturbelassene Ernährungsweise, die sich an der vermutlich ursprünglichen Kost der Jäger und Sammler orientiert. Dazu gehören, wie erwähnt, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Die Idee dahinter: Unser Organismus ist seit 2,5 Millionen Jahren an diese Art der Nahrung angepasst, daher stellen Verdaulichkeit und Verwertung keine Probleme mehr dar. Konsequenterweise wird bei der Steinzeiternährung auf Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker, Milch oder Milchprodukte komplett verzichtet. Tabu sind vor allem aus Getreide gewonnene Nahrungsmittel, wie beispielsweise Brot oder Nudeln (Weizen). Ebenfalls, wenn möglich, gilt es, alle industriell verarbeiteten Nahrungsmittel zu meiden, denn diese standen ja unseren Vorfahren aus der Altsteinzeit auch nicht zur Verfügung. Der Vorteil der Paleo-Ernährung besteht darin, dass der Körper mit Nährstoffen versorgt wird, die er perfekt verarbeiten kann: Vitaminreich sind Obst und Gemüse, genauso wie beide viele Ballaststoffe und Mineralien beinhalten. Fleisch, Fisch und Eier sorgen nicht nur für hochwertiges Protein, sondern auch für die so wichtigen Spurenelemente und Vitamine. Abwechslungsreiche Rezepte nach Paleo findest du hier bei uns oder auch auf dieser Seite von Paleo360°.
Exakt dieses Ernährungskonzept sorgt, im Übrigen wie die ähnliche, aber zeitlich auf 30 Tage beschränkte, AIP-Diät (Autoimmunprotokoll), für die optimale Auswahl an Lebensmittel bei Hashimoto. Als Alternative zu Getreidemehlen empfiehlt sich das Mehl aus der Maniokfrucht. Mit diesem Produkt, welches komplett glutenfrei ist und voller Ballaststoffe und Energie steckt, können herrlich duftende und köstlich schmeckende Brötchen, Pfannkuchen und auch Kuchen kreiert werden, denn es lässt sich fast wie Weizenmehl verarbeiten. Die Maniokwurzel erinnert an unsere Kartoffel und verfügt ebenfalls über einen ähnlich hohen Anteil an Stärke. Allein das glutenfreie Maniokmehl bringt es auf 77 Gramm Stärke auf 100 Gramm Mehl. Der Geschmack wird unterschiedlich beschrieben – die einen finden ihn eher neutral, andere begeistert seine als leicht empfundene Süße. Alle sind sich aber einig, dass Lebensmittel aus Maniokmehl bei Hashimoto sehr vielseitig, schmackhaft und abwechslungsreich sind.
Im Übrigen umfasst Paleo nicht nur die oben beschriebene Ernährungsweise, sondern in diesem Zusammenhang sollte auch der eigene Lebensstil betrachtet werden: Möglichst acht Stunden Schlaf jeden Tag für ein gesundes Immunsystem sind so wichtig wie viel Bewegung an der frischen Luft und Stressabbau, der mit entsprechenden Übungen, Meditation und viel Achtsamkeit für sich und sein Umfeld die positiven Auswirkungen der Steinzeiternährung zusätzlich unterstützt. Mehr zu einem gesunden und ausgeglichenen Lifestyle findest du auf der Seite unseres Partners flowGrade.
Du hast weitere Fragen? Zu sinnvollen Lebensmitteln bei Hashimoto? Oder konkret zur Paleo-Ernährung? Dann nutze doch unsere Mail-Adresse info@ruut.de. Wir freuen uns auf den Kontakt mit dir.